Östliches Mittelmeer: Es gibt keine Alternative zum Frieden!
Zur Eskalation im östlichen Mittelmeer erklärt Özlem Alev Demirel, stellvertretende Vorsitzende der Delegation des Europaparlaments für die Beziehungen zur Türkei und stellvertretende Vorsitzende im Ausschuss für Sicherheit und Verteidigung des Europäischen Parlaments (SEDE):
„Seit Monaten werden wir Zeug*innen einer sehr gefährlichen Eskalation: Die militarisierte Außenpolitik des Erdoğan-Regimes ist zu verurteilen, aber eine militärische Lösung für diesen Konflikt darf es nicht geben. Außerdem geht es hier nicht einzig und allein um das Erdoğan-Regime. Es gibt viele Akteure im östlichen Mittelmeer, die auf die großen Gasvorkommen in der Region schielen.“
„Dieser Konflikt ist vielschichtig und altbekannte Streitigkeiten um Seegrenzen zwischen der Türkei und Griechenland sind erneut entfacht. Internationale Ölkonzerne stehen in den Startlöchern – doch statt die Begehrlichkeiten von Exxon Mobil, ENI oder Total zu bedienen, sollte eine faire, politisch nachhaltige Lösung gefunden werden. Insbesondere auch in der Zypernfrage, die endlich beantwortet werden muss.“
„Aktuell wird über mögliche Sanktionen gegenüber der Türkei diskutiert, doch das ist heuchlerisch. Auf der einen Seite die Türkei zur Deeskalation aufzurufen und auf der anderen maritimes Kriegsgerät an sie zu exportieren – wie die deutsche Bundesregierung es tut -, ist unglaubwürdig. Es darf auch nicht verschwiegen werden, dass Frankreich ebenfalls plant, fleißig Kriegsgerät an Griechenland zu verkaufen. Eine Deeskalationsstrategie sieht anders aus! Es gibt keine Alternative zum Frieden, zu nachbarschaftlichen Gesprächen zwischen Griechenland sowie der EU und der Türkei.“