Rekordzuwächse bei Milliardärsvermögen gefährden die Demokratie
Eine neue Studie von Oxfam zeigt auf, dass die Vermögen der Milliardäre weltweit im Jahr 2023 von 13 auf 15 Billionen US-Dollar gestiegen sind. Laut der Analyse wächst das Vermögen eines Milliardärs im Schnitt um 2 Millionen US-Dollar – täglich. Gleichzeitig kämpfen Millionen von Menschen ums Überleben und wissen nicht, wie sie ihren Alltag finanzieren sollen. Özlem Alev Demirel, Europaabgeordnete der Linken und Mitglied des Ausschusses für Beschäftigung und Soziales, fordert daher einen grundlegenden Kurswechsel:
„Dass es allen schlechter geht, ist ein Märchen. Die Oxfam-Studie zeigt erneut, wie eine kleine Minderheit immer reicher wird, während die Armut wächst und die Mittelschichten erodieren. In Deutschland ist das Gesamtvermögen der Milliardäre allein im Jahr 2023 um weitere 26 Milliarden US-Dollar gestiegen – unter der Ampelregierung. Niemand kann so viel arbeiten, um das zu verdienen. Dass SPD und Grüne nun im Wahlkampf plötzlich eine höhere Besteuerung großer Vermögen fordern, ist unglaubwürdig und reines Wahlkampfgetöse.“
Die Studie bestätigt den allgemeinen Trend in Europa: Seit 2020 ist der Reichtum der Milliardäre in der EU um ein Drittel gestiegen, während gleichzeitig 60 Prozent der Menschen ärmer geworden sind. Demirel warnt: „Wir brauchen dringend Maßnahmen, um die Konzentration von Macht und Reichtum zu begrenzen.Dazu gehören eine Vermögenssteuer und -register, die konsequente Bekämpfung von Steuervermeidung und die Schließung von Steueroasen.“
Die Konzentration von Vermögen führt laut Demirel auch zu einer Gefährdung der Demokratie: „Das zeigt sich nicht nur an Superreichen wie Elon Musk, der sich in den deutschen Wahlkampf einmischt, sondern auch an Persönlichkeiten wie Allianz-Chef Oliver Bäte, der öffentlich die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall infrage stellt. Es muss verhindert werden, dass solche Akteure immer mehr Macht und Vermögen anhäufen – denn sie sind eine Gefahr für die Demokratie.“